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ATRIUMHAUS KUCHL

jahr: 1993  | typologie: wohnen | status: komplett

Architekturbüro Lechner & Lechner

@ Johannes Kohlmeier

Der Grundriss:

 

Der Eingang von Westen führt über eine Umlenkung der erwarteten Gehrichtung,in einen Vorraum, zur Garderobe, WC und Zugang zum separaten Gästezimmer, von dem aus das überraschende Grundrisskonzept erlebbar ist und man unerwartet in den Innenhof gelangt.Gästezimmer, Wohn- und Essraum sowie die Küche umfassen diesen Innenhof.

 

Trotz fließenden Übergangs wird die visuelle Trennung zwischen zweigeschossigem Wohn- und Küchenbereich erreicht.

 

Im Obergeschoß teilt sich das Haus in zwei Flügel: Kinder- und Elternbereich, beide Bereiche verfügen je über ein eigenes Bad. Die Wegführung im Obergeschoß macht die Hofsituation mit ihren Blickbezügen nach Innen und Außen stets deutlich.

Holzarchitektur in Salzburg , Architekturbüro Lechner & Lechner / Priesterhausgasse 18 / Holzachritektur 1991

Holz wird zwar nicht mit Naturzerstörung in Zusammenhang gebracht, es muss sich aber mit den Attributen "billig", "wenig haltbar" und "ärmlich" degradieren lassen. Es war einst das Material der Notzeiten. Als Baustoff ist das reine Naturprodukt jedoch nicht zu verachten. Da Holz atmet, ist es ein optimaler Klimaregulator, selbst dünne Holzwände isolieren gut. Auch ihre Wärmedämmung ist ausreichend. Und es mutet - verglichen mit Stahl, Glas und Beton - für viele Menschen gemütlicher und lieblicher an. Jenseits aller Blockhüttenromantik entstand ein Atriumhaus in Kuchl bei Salzburg. Hauptsächlich wurde vom Architektenpaar Christine und Horst Lärchen- und Fichtenholz verwendet und für spezielle Bereiche auch industrielle Mehrschichtplatten. Die Rahmenkonstruktion wurde aus Lärchenholz hergestellt. Die horizontale Schalung ist ebenfalls aus Lärchenholz und wird mit den Jahren ein verwittertes, graues Aussehen bekommen. Das Haus verschließt  die kalte Nordseite und besitzt kein einziges Fenster in dieser Richtung. Die Dämmung besteht aus Altpapier (Cellulose). Dabei wurde Papiergranulat mit einem Bindemittel versehen und in Hohlräume eingeblasen. Die Baukosten des Hauses mit 240 Quadratmeter Wohnnutzfläche, in dem eine fünfköpfige Familie wohnt, hielten sich mit weniger als 20.000 Schillig pro m² in Grenzen.

Holzarchitektur 1991

Ein Haus mit zeichenhafter Wirkung. Abbild der Wohn- und Lebensvorstellungen der Auftraggeber, Abbild aber auch des architektonischen, ja, künstlerischen und philosophischen Zusammenklangs von Auftraggeber und Architekt. Eine Konstellation also, die sich beide Parteien beim Bauen wünschen. Hofanlage, U-Form und Säulenanordnung des Hauses wecken Assoziationen früherer Bautraditionen. Aber nichts davon ist hier Rückgriff oder Zitat, das Ganze und dessen Teile sind vielmehr überzeugender Funktionalismus, dem die Form aber nicht einfach folgt, sondern sie vielmehr gestaltend im Sinne von Baukunst interpretiert. Das Konzept dieses ungewöhnlichen Hauses erschließt sich am Besten, wenn man es gedanklich durchschreitet und versucht, die offensichtlich unterschiedlichen Raumwirkungen in der Vorstellung nachzuempfinden. Stichworte zur Planung: klare Südorientierung des Baukörpers, die Ost-West-Ausrichtung gemäß der Raumfunktionen, eine extrem rationale, als System angewandte, Holzkonstruktion mit einer klaren Trennung der Stützen von ablesbaren Ausbau durch Paneele, Glas und Schiebetüren, ein Wand- und Dachgefüge nach Niedrigenergiehaus-Standard mit kostensparenden Verglasungen ohne Fenster- und Türstücke und einfachen Ausstellfenstern, die nur aus, an Scharnieren angehängten, lsolierglasscheiben bestehen. 

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