Lechner & Lechner
Architects
STRATEGIE
Wie in der Einleitung bereits kurz umrissen, bildet der Verkehr am Flussraum ein zentrales Thema. Infolge- dessen ist unserer Meinung nach keine zukunftsweisende Strategie für den Flussraum realisierbar, ohne einen Standpunkt zu diesem Thema zu entwickeln. In der Abbildung im Hintergrund sind die Hauptver- kehrsstraßen der Nord-Süd-Verbindung durch die Stadt am Flussraum dargestellt. Auf der nachstehenden Doppelseite befindet sich ein Übersichtsplan über den Verkehr.
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Wie in der Einleitung bereits kurz umrissen, bildet der Verkehr am Flussraum ein zentrales Thema. Infolge- dessen ist unserer Meinung nach keine zukunftsweisende Strategie für den Flussraum realisierbar, ohne einen Standpunkt zu diesem Thema zu entwickeln. In der Abbildung im Hintergrund sind die Hauptver- kehrsstraßen der Nord-Süd-Verbindung durch die Stadt am Flussraum dargestellt. Auf der nachstehenden Doppelseite befindet sich ein Übersichtsplan über den Verkehr.
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Wie in der Einleitung bereits kurz umrissen, bildet der Verkehr am Flussraum ein zentrales Thema. Infolge- dessen ist unserer Meinung nach keine zukunftsweisende Strategie für den Flussraum realisierbar, ohne einen Standpunkt zu diesem Thema zu entwickeln. In der Abbildung im Hintergrund sind die Hauptver- kehrsstraßen der Nord-Süd-Verbindung durch die Stadt am Flussraum dargestellt. Auf der nachstehenden Doppelseite befindet sich ein Übersichtsplan über den Verkehr.
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Salzburger Fenster
„Verdichten hört nicht in der Stadt auf“
Autorenschaft: Petra Suchanek / Salzburger Fenster
Fotos: Julian Höck
Bauen im Bestand, Begrünung und eine effiziente, nutzerfreundliche Bebauung von Fläche sind für lechner & lechner architects Gebot der Stunde. Herausforderungen nimmt der Familienbetrieb mit Sitz in der Priesterhausgasse gerne an.
Täglich werden in Österreich rund zwölf Hektar Boden verbraucht und versiegelt, warnt die Umweltschutzorganisation WWF in ihrem Bodenreport vom Juni 2024. Verdichten und bauen im Bestand, darunter fällt die Sanierung genauso wie der Um- und Aufbau, sind heute zentrale Schlagworte für nachhaltiges Bauen.
Beim „Bierbrunnen“-Projekt in Liefering, das im Sommer 2023 fertiggestellt wurde, ging das Architekturbüro lechner & lech- ner architects den Weg der Nachverdich- tung. Für die Verbreiterung der Münchner Bundesstraße mussten zwei der drei Be- standsbauten auf dem Areal abgebrochen werden, darunter das ehemalige Gasthaus „Bierbrunnen“ an der Kreuzung zum Forel- lenweg. Das dritte Gebäude wurde in den Neubau integriert. „Der Bestand aus dem Jahr 2004 war in einem super Zustand, aber nicht schön. Wir haben versucht, ihn ohne Behübschung zu integrieren und als Statement stehen zu lassen“, schildern die Brüder Horst (32) und Paul (30) Lechner. Gemeinsam mit ihrer Mutter Christine, die 1987 mit ihrem früh verstorbenen Mann Horst Lechner das Architekturbüro grün- dete, und Lukas Ployer bilden sie das Team von lechner & lechner architects. „Das Ge- bäude zu erhalten, war nicht nur eine prag- matische Lösung. Ein Neubau hätte zu- sätzlichen CO2-Ausstoß, Energie- und Ressourcenverbrauch bedeutet.“
Natürlich sei es einfacher, auf der grünen Wiese zu bauen, doch sie liebten die He- rausforderung, sind sich die Brüder einig. „Unser erster Blick auf das Gelände war ein ratloser. Es war Gewerbegebiet, ein Nicht- ort“, erinnert sich Horst Lechner. Restflä- chen zu verbauen, zwinge einem Regeln auf. Nachbarschaftsabstände müssten eingehalten, Sichtachsen an Kreuzungen zur Sicherheit der Verkehrsteilnehmer ein- gerichtet werden. Ihr Anspruch sei, dass diese nicht wie sicherheitstechnische In- terventionen aussähen, sondern sich in das Gesamtbild gut einfügten. „Im Städte- bau muss ein Ensemble ineinandergreifen. Das gilt auch für den Innenraum. Es muss eine Logik haben und die Benutzer in ihren Tagesabläufen unterstützen“, erläutert Christine Lechner die Firmenphilosophie. „Dazu gehören weitläufige Treppenläufe bei großen Gebäuden, wo man sich begeg- nen kann, oder das Betonen von Blickach- sen, damit man sich nicht gefangen fühlt.“
Der „Bierbrunnen“ ist nicht nur ein gutes Beispiel für Nachverdichtung, sondern auch ein typisches Stadthaus mit Misch- nutzung. Die unteren beiden Geschoße des L-förmigen Hybridbaus sind Gewer- bezone. In den drei darüber liegenden Stockwerken finden 34 Wohnungen Platz. Diese fallen an der straßenfernen, lärmbe- ruhigten Seite treppenförmig ab. „Es war spannend, diese Dichte in dieses sehr enge Grundstück reinzubringen“, sagt Horst Lechner. Dies gelang auch durch die Mehr- fachnutzung von Flächen. So liegen die Gänge zu den Wohnungen über dem Geh- und Radweg. Auf dem Dach befindet sich ein begrünter Kinderspielplatz. Zwischen den Balkonen ersetzen Grünpflanzen bauliche Abgrenzungen. Man habe „so viel wie möglich begrünt“, schließlich sollten sich die Be- wohnerinnen und Bewohner wohlfühlen. Schon in seiner medial viel beachteten Masterarbeit, in der Horst Lechner mit seinem da- maligen Studienkollegen Lukas Ployer Ideen für den Flussraum Salzach formulierte, war das Schaffen von Lebensqualität im Stadtraum ein zentrales Thema. Deshalb finde er die Arbeit der Altstadtkommission zum Schutz der Altstadt sehr wichtig, auch wenn man dadurch „jeden Balken, den man setzt, abstimmen muss“, wie er auch aufgrund seiner aktuellen Baustelle beim Salz- burger Rathaus weiß. „Aber sonst wäre von solch alten Häusern heute wenig übrig und Salzburgs Silhouette wäre eine andere.“
Das Architekturbüro plant aber nicht nur für die Stadt, sondern übernimmt Aufträge im gesamten Bundesland Salzburg. Verdichtung, um den Bodenverbrauch zu minimieren, hört für Christine Lechner nicht im urbanen Raum auf. Für die Gerlosplatte in Hochkrimml, wo ursprünglich eine Chaletsiedlung geplant war, entwarfen die Lechners ein Jugendgästehaus mit 450 Betten auf 7500 Quadratmetern. „Es ist ein siebengeschoßiger reiner Holzbau, der in die Landschaft verwoben wurde. Um die Kosten gering zu halten, wurde Industrieholz verbaut, innen gibt es riesige Sport- flächen und Rampen als Begegnungszone. Das war der komple- xeste Innenraum, der aus unserem Büro rausgegangen ist“, schil- dert sie. Spezialisieren möchte sich das Architekturbüro nicht, denn: „Es macht Spaß, sich in verschiedenste Themen reinzudenken.“ Am spannendsten sei die Aufgabe, die man noch nie gehabt habe. „Man ist vielleicht nicht so effizient, aber man kann sich sei- nen eigenen Zugang erarbeiten.“ Und wie funktioniert die Zusam- menarbeit in der Familie? Gut, sind sich die drei einig. „Wir stimmen uns ab, haben den Blick von außen sozusagen innerhalb des Büros. Das letzte Wort hat, wer die Projektleitung innehat.“
Das Architekturbüro durfte sich kürzlich auch über eine internationale Auszeichnung freuen: Die Fachjury des Architizer A+ Awards in New York kürte es zur „Best X-Small Firm“.